DIE MAGIE VON BROT UND SALZ

Montag, 20. März 2017
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Wer schon einmal Brot und Salz zum Einzug geschenkt bekommen hat, kann sich glücklich schätzen. Der Schenkende hat dem Brauch nach nur Gutes im Sinn. Brot und Salz, die beiden Urspeisen des Menschen, werden jeweils und in der Kombination magische Eigenschaften zugesprochen. Es bringt Glück sie überreicht zu bekommen und wer anderen Menschen Glück ins Haus bringen möchte, ist mit dieser symbolträchtigen Gabe gut beraten.

Schon seit frühester Zeit wurde das Brot als kraftspendender Stoff geschätzt. Das „tägliche Brot“ gilt als Metapher für das Lebensnotwendige, während das „Salz (in der Suppe)“ für die nötige Würze und die Bewahrung des Lebens steht. Außerdem wurde dem Salz in seiner Funktion als konservierender Stoff größte Verehrung entgegengebracht. Es war kostbar und so tauschte man es einst sogar gegen Juwelen.

In der Kombination gilt das Geschenk von Brot und Salz als besonders guter Wunsch für das Wohlergehen. Der gemeinsame Verzehr dieser beiden Grundnahrungsmittel heißt bei vielen Völkern auch, dass man auf sein Gegenüber achtet und eine Freundschaft anstrebt. Mit wem man Brot und Salz teilt, den behält man als Freund. Die beiden Lebensmittel drücken also auch eine Zugehörigkeit zwischen zwei Menschen aus und sind als Symbol der Güte und Gastfreundschaft zu verstehen.

Aber nicht nur ein Einzug ist ein guter Anlass zum Verschenken von Brot und Salz. In vielen Ländern ist es Tradition, dass ein frisch getrautes Paar sich ein mit Salz bestreutes Brot teilt, um seine Verbundenheit in guten und schlechten Zeiten zu bezeugen. Die Bräuche sind variabel, die „Helden“ immer die gleichen. So dient in Norddeutschland und Böhmen Brot und Salz in der Windel von Säuglingen als Schutz vor bösen Geistern, im rumänischen Siebenbürgen als Schutz vor Wetterdämonen.

In diesem Sinne – Brot und Salz, Gott erhalt’s!